Sie brauchen keinen Garten oder Balkon, um zu gärtnern. Auch im Wohnraum gedeihen Zimmerpflanzen und lassen die Räume gemütlich wirken . Viele Garten- und Pflanzenliebhaber konzentrieren sich in der dunklen Jahreszeit auf ihre Zimmerpflanzen. Der heimische Garten fällt langsam in den Winterschlaf und Sie kuscheln sich lieber zu Hause in Ihren vier Wänden ein. Hobbygärtner müssen nun wohl der übel ihre Aktivitäten in die Innenräume verlegen.
Zimmerpflanzen haben viele positive Effekte: Sie verbreiten nicht nur die angenehme Atmosphäre, sondern verbessern zudem das Raumklima, in dem sie Sauerstoff liefern und die Luftfeuchtigkeit steigern. Einige Pflanzen können jedoch noch viel mehr, das zeigte eine Studie der NASA: Manche Arten sind in der Lage Giftstoffe wie Formaldehyd aus Spanplatten von Möbeln, Benzol welches in Lacken und Kunststoffen ist, Trichlorethylen aus Farben/Lacke und chemischen Reinigungsmitteln, oder Toluol welches beim Kfz-Verkehr freigesetzt wird, herausfiltern. Wissenschaftler konnten feststellen, dass Grünpflanzen die Schadstoffbelastung in der Raumluft um mehr als 50 Prozent senken können.
Grün, grüner am grünsten- Pflanzen Zuhause sind gesund
Pflanzen verbessern die Luftqualität – Ja – aber wussten Sie, dass sie sogar Ihr Stresslevel reduzieren?! Studien britischer Wissenschaftler haben gezeigt, dass Pflanzen den Stresspegel um bis zu 15 Prozent senken können. Darüber hinaus können Pflanzen die Konzentrationsfähigkeit um bis zu 70 Prozent und die Produktivität um etwa 12 Prozent steigern. Der beruhigende psychologische Effekt, den Pflanzen auf Menschen haben, ist das Geheimnis. Die Pflege der richtigen Pflanzen kann auch für Allergiker eine unterstützende Wirkung haben, da diese die Luftfeuchtigkeit erhöhen, was gut für die Atemwege ist. Darüber hinaus sind sie in der Lage, Schadstoffe aus der Luft zu filtern, die bei sehr empfindlichen Personen Hautirritationen und Augenschwellungen auslösen können. Auch für nicht-Gärtner bieten Pflanzen einen großen Vorteil: Sie sorgen für ein gemütliches Ambiente, sind im Gegensatz zu herkömmlichen Raumluftfiltern geräuschlos, kosten keinen Strom und wandeln 80 Prozent des Gießwassers in Luftfeuchtigkeit um. Die meisten der folgenden Pflanzen sind sehr pflegeleicht.
Hier ist eine Liste, der Top luftreinigenden Pflanzen:
Wählen Sie Ihre perfekte Zimmerpflanze aus und bringen Sie frisches Grün in Ihre vier Wände!
- Grünlilie, sie filtert Stoffe wie Formaldehyd und Toluol aus der Luft.
- Aleo Vera, sie ist besonders effizient im Filtern von Formaldehyd und Benzol.
- Drachenbaum, er filtert verschiedene Schadstoffe wie Trichlorethylen und Formaldehyd aus der Luft.
- Goldfruchtpalme, sie ist weltweit die beliebteste Zimmerpflanze und zieht Toluol aus der Luft.
- Einblatt, ein Alleskönner, indem sie Benzol, Formaldehyd, Trichlorethylen, Toluol und Ammoniak aus der Luft zieht.
- Efeutute, als sehr beliebte Zimmerpflanze, sie hängt und klettert gerne, dazu filtert sie auch Benzol, Formaldehyd und Trichlorethylen.
- Schwiegermutterzunge, sie entfernt bis zu 107 bekannte Luftschadstoffe wie Chloroform, Kohlenmonoxid, Xylol und Trichlorethylen.
- Flamingoblume, ein Allrounder der Luftreinigung, sie filtert Benzol, Trichlorethylen, Formaldehyd auch in schlecht belüfteten Bereichen. Sie kann sogar Schimmelpilzsporen beseitigen.
Die richtige Pflege Ihrer Pflanzen
Zimmerpflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an Wasser-, Nährstoff und Lichtbedarf. Machen Sie sich am besten vor der Anschaffung schon Gedanken dazu, welche Pflanze wo am besten hinpasst. Es gibt Pflanzen mit viel Licht bedarf, welche mit wenig und welche die gerne klettern und schnell wachsen. Für Standorte mit geringem Licht kann eine Pflanze mit einer Pflanzenlampe im Wachstum unterstützt werden. Diese simuliert das Sonnenlicht und regt auch zur Photosynthese an.
Kakteen und Sukkulenten kommen zum Beispiel aus trockenen Gebieten und benötigen nur sehr wenig Wasser, somit sind sie super pflegeleicht. Pflanzen die hingegen aus feuchten Gebieten wie Mooren und Tropen stammen, benötigen mehr Wasser oder eine andere Wassergabe. Da sie an hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt sind und Wasser auch über die Blätter aufnehmen, haben sie es gerne mit Wasser besprüht zu werden. Zu diesen Pflanzen gehören das Einblatt, die Flamingoblume und unterschiedliche Arten von Farnen.
Ein häufiger Fehler bei dem Gießen von Pflanzen ist die Überwässerung, wenn der Wasseranspruch der Pflanze nicht bekannt ist. Das führt zur Staunässe am Boden des Topfes, weshalb die Wurzeln oft anfangen zu faulen und die Pflanze stirbt. Um Staunässe zu vermeiden kann eine Kiesschicht im Topf angelegt werden und die Untertöpfe sollten Abzugslöcher haben. Vor dem Gießen der Pflanze kann eine Fingerprobe der Erde helfen abzuschätzen ob Wasser benötigt wird oder nicht.
Der falsche Standort für die Pflanze kann auch zum Todesurteil werden. Pflanzen wie die Kakteen, Aleo Vera und der Drachenbaum mögen es warm und sonnig. Die Grünlilie, Efeutute und Farne haben es gerne halbschattig bis hell, ohne direkte Sonneneinwirkung.
Aber Achtung: im Winter haben wir in der Regel die Heizung an, diese warme, aufsteigende Luft kann schädlich sein für Pflanzen auf der Fensterbank. Sie verlieren dadurch viel Feuchtigkeit über ihre Blätter. Ein weiteres Problem im Winter ist, dass Blätter, die direkt an der Fensterscheibe anliegen, auskühlen können, was dazu führt, dass sie braun werden und abfallen. Direkter Kontakt von Fensterscheibe und Zimmerpflanze sollte daher vermieden werden.
Das Substrat, in welchem die Pflanze wächst, kann auch entscheidend sein. Hier wird zwischen sandigen, nährstoffarmen, nährstoffreichen oder saurem Boden unterschieden. Normalerweise werden Pflanzen beim Kauf bereits in einem, für sie geeigneten Substrat angeboten. Beachten Sie auch die Hinweise auf der Verpackung des Düngemittels, sowie die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze. Eine unzureichende Düngung kann zu reduziertem Wachstum, Gelbfärbung der Blätter und spärlichen Trieben führen. Bei der Pflege von Zimmerpflanzen ist es wichtig, nicht nur für Bewässerung und Düngung zu sorgen, sondern auch Schädlinge zu entfernen. Insbesondere Topfpflanzen, die während der Sommermonate auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, können ungebetene Gäste ins Haus bringen. Ebenso können neue Pflanzen oder Erde, die Sie kaufen, Schädlinge einschleppen.
Damit Pflanzen mit großen, glatten Blättern genügend Licht aufnehmen können, muss der Staub alle paar Wochen vorsichtig mit einem weichen Tuch entfernt werden. Als Alternative ist es möglich, die Blätter behutsam mit lauwarmem Wasser abzuwaschen.
Tipp: Zimmerpflanzenblätter bleiben glänzend, wenn man sie mit der Innenseite einer Bananenschale reibt, da das Fruchtfleisch Staub entfernt und vor neuem Staub schützt.
Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie Ihre Zimmerpflanzen durch den Winter bringen und wie Sie sie stärken können, dann klicken Sie hier.
Urban Gardening
Die unaufhaltsame Bebauung der Städte schränkt den Lebensraum der Pflanzen kontinuierlich ein. Eine Entwicklung, die den Menschen und den Tieren gleichermaßen schadet. Das Urban Gardening setzt einen farbenfrohen Kontrast inmitten der Eintönigkeit und bietet Groß und Klein die Möglichkeit, ein Zeichen für mehr Naturschutz zu setzen.
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