Wenn der Winter naht und die Tage kürzer werden, gibt es kaum etwas Gemütlicheres als die Wärme und das sanfte Flackern eines Kaminfeuers. Doch diese Behaglichkeit beginnt bereits mit der Vorbereitung. Denn wer das Brennholz selbst sägt, erlebt nicht nur die Freude an der Arbeit an der frischen Luft, sondern findet auch einen willkommenen Ausgleich zum Alltag und spart dabei noch Geld. 

Für das eigenständige Sägen von Brennholz ist eine Motorsäge unerlässlich. Bei der Anschaffung sollten Sie sich im Fachhandel hinsichtlich Antriebsart, Gewicht und Länge der Schneidgarnitur beraten lassen. Zudem bieten viele Fachgeschäfte die Möglichkeit, verschiedene Modelle vor dem Kauf auszuprobieren, um die geeignetste Motorsäge für die individuellen Bedürfnisse zu finden.

Die persönliche Sicherheitsausrüstung ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Arbeit mit der Motorsäge. Sie sollte mindestens aus einer Schnittschutzhose und -stiefeln, Arbeitshandschuhen sowie einem Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz bestehen. 

In vielen Bundesländern ist außerdem ein Motorsägenschein erforderlich, um in öffentlichen Wäldern Brennholz sägen zu dürfen. Diesen können Sie in speziellen Kursen erwerben, die von zahlreichen Forstbetrieben angeboten werden. In diesen Kursen werden neben theoretischem Wissen auch praktische Fähigkeiten sowie Unfallverhütungs- und Sicherheitsmaßnahmen vermittelt. Solange lediglich im eigenen Hof und Garten mit der Kettensäge gearbeitet wird, ist prinzipiell kein Motorsägenschein erforderlich. 

Tipps und Ratschläge für das selbstständige Herstellen von Brennholz

Mann der im Wald einen liegenden Baumstamm mit einer Motorsäge zersägt
Brennholz sägen im Wald: In Deutschland ist dies nur mit einer Genehmigung und gegebenenfalls einem Motorsägenschein erlaubt, die beim örtlichen Forstamt beantragt werden können.

Genehmigung und Vorschriften für das Sammeln und Sägen von Holz

In Deutschland ist eine Genehmigung erforderlich, um Holz in Wäldern zu sammeln und zu Brennholz zu verarbeiten. Ein solcher Holzleseschein oder als Flächenlos bekannt, kann beim örtlichen Forstamt beantragt werden. Ohne Motorsägenschein ist im Wald lediglich die Nutzung von Axt und Handsäge gestattet. Die Genehmigung gilt für einen bestimmten Zeitraum und kann nach Ablauf erneuert werden. Um eine Motorsäge bedienen zu dürfen, muss eine entsprechende Genehmigung vom Forstamt vorliegen. Die Voraussetzungen dafür sind ein Mindestalter von 18 Jahren und der Nachweis über einen zertifizierten Motorsägenkurs, eine forstwirtschaftliche Ausbildung oder langjährige Erfahrung in der Holzernte.

Holzart

Die Wahl der Holzart ist entscheidend, da nicht alle Sorten für die Verbrennung im Kamin geeignet sind. Harthölzer also das Holz von Laubbäumen wie Buche, Eiche und Esche liefern eine längere Brenndauer und erzeugen mehr Wärme, aufgrund ihrer hohen Dichte. Weichhölzer wie Kiefer oder Fichte verbrennen hingegen schneller.

Zeitpunkt

Für optimales Holzhacken ist kaltes Wetter ideal, da gefrorenes Holz sich leichter und gerader teilen lässt. Daher sollte spätestens im April das Holz für den kommenden Winter vorbereitet werden, damit es im Frühling und Sommer trocknen kann und bis November zu trockenem Brennholz wird. Außerdem ist gemäß geltenden Vorschriften das Fällen von Bäumen vom 1. März bis 30. September untersagt. Diese Regelung dient hauptsächlich dem Schutz von Vögeln, kommt aber auch anderen Tierarten wie Schmetterlingen, Hummeln und Bienen zugute. Gartenbauflächen und Erwerbsgärtnereien sind von den Regelungen ausgenommen. Auch Maßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit, wie das Absägen gefährdender Äste nahe Straßen oder Wegen, sind erlaubt. Ebenfalls erlaubt ist das Entfernen von Gehölzen in geringem Ausmaß für Bauvorhaben.

Holz richtig sägen

Das Zersägen von Holzstämmen erfordert das in einem Motorsägenkurs erlernte Wissen, denn Holz ist oft leicht gebogen und steht somit unter Spannung. Das bedeutet, längere Stämme haben eine größere Druck- und Zugseite als kleinere Holzabschnitte. Beim Durchsägen könnten diese aufsplittern oder aufplatzen. 

Brennholz spalten und aufbereiten

Das Holz muss noch auf die richtige Größe für den Kamin zugeschnitten werden, da die Stammstücke in ihrer natürlichen Form nicht geeignet sind. Die kleineren Stücke werden dann mithilfe eines Spalthammers oder eine Spaltaxt auf einem Hackklotz zerteilt. Ein nützlicher Tipp zur Arbeitserleichterung ist das Anbringen eines Autoreifens am Hackklotz. Dies ermöglicht eine rückenschonende Arbeitsweise, da das Aufheben des gespaltenen Holzes nach jedem Schlag entfällt. Aus den gehackten Stücken ergeben sich die Kamin fertigen Stücke die bereit zur Trocknung und Lagerung sind. 

Das Spalten von Holz erfolgt am effizientesten durch das Einschlagen der Axt parallel zur Holzfaser, da dies weniger Kraft erfordert. Harthölzer, wie beispielsweise Buche oder Birke, sind am einfachsten zu spalten, wenn sie noch frisch oder nass sind. Im Gegensatz dazu lassen sich Weichhölzer, wie Fichte, Kiefer oder Tanne, am besten spalten, wenn sie bereits getrocknet sind.

Holz wird mit einer Axt gespalten
Mit einer Spaltaxt wird das Holz auf die richtige Kamin-Größe zugespalten.

Lagerung von Brennholz

Sie sollten ihr Brennholz nicht im Keller oder in der Garage lagern, da in diesen Räumen oft eine hohe Feuchtigkeit herrscht, die zur Schimmelbildung führen kann.

Für die Lagerung von Brennholz ist ein sonniger und gut belüfteter Ort ideal. Eine Nordwand des Hauses ist aufgrund der schlechten Trocknungsbedingungen und der Gefahr der Fäulnis des Holzes weniger geeignet. Empfehlenswerter ist eine Stelle auf der Wiese mit einer Überdachung, die das Holz vor Regen schützt. Das Holz sollte außerdem sorgfältig gestapelt werden, um ein Umfallen zu vermeiden. Die empfohlene Lagerzeit beträgt ein bis zwei Jahre.

Bei der Lagerung von Brennholz ist auch wieder zwischen Harthölzern wie Kirsche, Esche oder Ahorn und Weichhölzern wie Fichte, Tanne und Weide zu unterscheiden. Harthölzer sind aufgrund ihrer hohen Holzdichte und dem hohen Anteil an Holzfasern robuster und widerstandsfähiger als Weichhölzer. Sie sind weniger empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen während der Lagerung. Generell können Harthölzer länger natürlichen Witterungseinflüssen standhalten aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften. Ein Nachteil wiederum ist, dass Harthölzer eine Lagerzeit von zwei bis vier Jahren benötigen, um ihren Feuchtigkeitsgehalt zu reduzieren und eine optimale Brennleistung zu erreichen. Weichhölzer hingegen entwickeln bereits nach etwa einem Jahr Lagerung einen optimalen Heizwert und können dann als Brennholz verwendet werden.

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