Häufig wird ein sorgfältig angelegter Rasen innerhalb weniger Jahre von Moos überwuchert. Dies geschieht aus Gründen wie Fehler bei der Rasenanlage oder der Rasenpflege, oft jedoch beides gleichzeitig. Moose, wie auch Farne, sind äußerst anpassungsfähige, urtümliche Pflanzen, die sich mittels Sporen verbreiten. In Rasenflächen kann das eigenartig benannte „Sparriger Runzelbruder“ Fuß fassen, wenn der Rasen nicht optimal gedeiht und Lücken in der Grasnarbe entstehen. Um Moos langfristig loszuwerden, müssen die Ursachen des Wachstums beseitigt werden. Wenn dies nicht geschieht, wird das Moos immer wieder zurückkehren, was bedeutet, dass es jedes Jahr erneut entfernt werden muss.
Vorbeugung und Beseitigung
Die Vorbeugung von Moosbildung im Rasen erfordert eine Reihe von Maßnahmen, die von der Auswahl der Rasensaat bis hin zur fortlaufenden Pflege reichen. Sie sollten die Auswahl des Saatguts idealerweise auf die spezifischen Standortbedingungen abstimmen, um die Empfindlichkeit des Rasens gegenüber Moos und Unkraut zu minimieren. Darüber hinaus können Sie durch das Kalken des Rasens den pH-Wert anpassen und so ideale Wachstumsbedingungen schaffen. Eine ausreichende Nährstoffversorgung durch Düngung und Mulchen ist ebenfalls essenziell. Wenn notwendig, sollten Sie auch eine zusätzliche Bewässerung in Betracht ziehen. Um einen gesunden Rasen zu erhalten, ist es ebenso wichtig, dass der Boden gut durchlässig ist. Wenn der Boden zu schwer und undurchlässig ist, können Maßnahmen wie Vertikutieren, Lüften und Sanden helfen, ihn zu verbessern. Insgesamt tragen alle diese Pflegemaßnahmen dazu bei, einen gesunden und widerstandsfähigen Rasen zu erhalten und Moos zu vermeiden. Daher ist es ratsam vorab eine Bodenanalyse durchzuführen, um die Defizite gezielt zu beheben.
PH-Wert Anpassung für einen gesunden Rasen
Der pH-Wert des Bodens ist ausschlaggebend dafür, ob eine Kalkung des Rasens notwendig ist oder nicht. Der Boden sollte einen pH-Wert von 5,5 bis 6 aufweisen. Sie können den pH-Wert mit einem einfachen, im Baumarkt für etwa neun Euro erhältlichen, pH-Bodentest ermitteln. Wenn der Boden zu sauer ist, kann Kalk helfen, den pH-Wert in den schwach sauren oder neutralen Bereich zu korrigieren. Ein Kalziummangel kann das Wurzelwachstum einschränken und die Chlorophyllbildung vermindern, was zu einer gelblichen Färbung des Rasens führt und die Aufnahme anderer Nährstoffe beeinträchtigt. Bei zu saurem Boden ist daher das bloße Düngen nicht ausreichend und es ist notwendig, sowohl zu kalken als auch zu düngen. Es gibt verschiedene Ursachen für einen sauren Boden, darunter natürliche Prozesse, saurer Regen und Überdüngung mit Stickstoff. Auch zu wenig Sonnenlicht sowie ein feuchter und verdichteter Boden können zur Versauerung beitragen.
Die passende Zeit um den Rasen zu Kalken
Die passende Zeit für das Kalken des Bodens könnte im Frühjahr sein. Der Frühling stellt auch einen geeigneten Zeitpunkt dar, um den Boden zu vertikutieren. Denn Kalk kann in einem gut aufgelockerten und belüfteten Boden effektiver wirken. Das Kalken des Rasens im Sommer ist grundsätzlich auch ohne wesentliche Einschränkungen möglich, wobei einige praktische Aspekte zu berücksichtigen sind. Sollte vor dem Kalken eine Vertikutierung des Rasens erfolgen, dann beachten Sie, dass der Rasen während der Hauptgartensaison für etwa vier Wochen nicht oder nur sehr eingeschränkt betreten werden darf. Beginnen Sie hingegen das Kalken und Vertikutieren im Frühjahr, so können Sie zu Beginn der Gartensaison ein grünen und dichten Rasen erwarten. Ein Argument gegen das Kalken im Herbst ist, dass der temporär erhöhte pH-Wert an der Oberfläche den Rasen empfindlicher für bestimmte Rasenkrankheiten, wie beispielsweise Schneeschimmel, machen kann.
Einige Wochen nach der ersten Anwendung von Kalk können Sie schon eine Bodenprobe entnehmen. Wenn der pH-Wert des Bodens nicht im Zielbereich liegt, können Sie eine weitere Kalkung in Betracht ziehen. Ist der angestrebte pH-Wert im Boden erreicht, kann das nächste Kalken auf einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren verschoben werden. Für das Ausbringen von Rasenkalk können Sie entweder die Hand oder einen Streuwagen verwenden. Durch Bewässerung oder Regen wird der Kalk anschließend in den Boden eingeleitet. Die benötigte Menge ist von der Zusammensetzung des Kalks und den Ergebnissen der Bodenanalyse abhängig. Als Orientierungshilfe können 100 Gramm pro Quadratmeter bei leichten Böden und etwas mehr bei schweren Böden dienen.
Vertikutieren als Pflegemaßnahme
Vertikutieren ist eine wichtige Pflegeeinheit für den Rasen. Es gibt mehrere Möglichkeiten wie Sie den Vertikutierer einsetzen können. Er kann Ihnen zum Beispiel helfen Rasenfilz zu entfernen und lässt dabei die Grasnarbe möglichst intakt. Durch diese Pflegemaßnahme können die Gräser wieder atmen. Licht und Wasser können leichter und in ausreichender Menge aufgenommen werden. Eine ausreichende Nährstoffversorgung durch Dünger gaben ermöglicht es den Gräsern, sich besser gegen unerwünschte Pflanzen wie Moos und Unkraut zu behaupten. Bei älteren Grasflächen können Sie das Vertikutieren einsetzen, um einen großen Teil des Rasens zu entfernen und Platz für neues Saatgut zu schaffen. Eine weitere Möglichkeit, den Vertikutierer einzusetzen, besteht darin, in den Boden zu schlitzen, um die Wurzeln der Gräser zu beschädigen und dadurch das Gräserwachstum durch eine verbesserte Nährstoffaufnahme zu fördern. Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Vorteile und Anwendungsbereiche, die je nach Zustand und Bedürfnissen des Rasens variieren können. Das Vertikutieren, um Rasenfilz zu beseitigen, sollte ein bis zweimal im Jahr ausreichend sein.
Sanden bei verdichtetem Boden
Verdichteter Boden kann das Wachstum des Rasens erheblich behindern und seine Durchsetzungsfähigkeit schwächen. Eine einfache Lösung hierfür ist das Sanden der Rasenfläche. Durch diese Maßnahme wird der Boden aufgelockert, was den Rasen kräftiger macht und ihm hilft, sich besser gegen Moos und Unkraut zu behaupten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die positiven Effekte des Sandens erst nach einigen Jahren sichtbar werden, vorausgesetzt, dass es konsequent jedes Frühjahr durchgeführt wird.
Beim Sanden wird nach dem Vertikutieren im Frühjahr eine dünne Schicht feinen Sandes über den Rasen gestreut. Dies ist besonders bei lehmigen Böden von Bedeutung, sie werden mit der Zeit durchlässiger, was das Wachstum des Rasens deutlich verbessert. Rasen, der schon auf Sandboden wächst, benötigt keinen zusätzlichen Sand. Stattdessen ist er besser mit Humus aus Rasenerde und Bodenverbesserern wie Gesteinsmehl versorgt.
Mulchen und Düngen der Rasenfläche
Bei der Mulch-Methode wird der Rasenschnitt nach dem Mähen auf der Fläche belassen und sinkt mit der Zeit auf die oberste Bodenschicht ab. Beachten Sie dabei, dass der Rasenschnitt schön fein ist, denn die zu langen Grashalme werden nicht ausreichend zersetzt. Im Zuge des Zersetzungsprozesses werden organische Nährstoffe freigesetzt, die das Wachstum des Rasens anregen. Zusätzlich bietet die Mulchschicht einen Schutz vor dem Austrocknen des Bodens. Durch das Mulchen kann etwa eine Düngergabe pro Jahr eingespart werden. Allerdings sollten für einen gesunden, satt-grünen Rasen die Düngungen im Frühjahr und Herbst mit Langzeitdünger weiterhin durchgeführt werden.
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